Die Blockchain-Technologie ist die bislang größte Erfindung seit dem Internet. Die Vielfalt und das Konzept ist riesig. Dennoch können nur die wenigsten etwas mit dem Begriff Blockchain anfangen. Fakt ist aber: Die Blockchain wird unser Leben verändern! Die Frage ist nur in welchem Ausmaß.
Warum sollte man sich mit dem Thema Blockchain befassen? Ich gebe ein kleines Beispiel. In den Anfängen des Internets gab es viele Menschen die dachten „Damit brauche ich mich nicht auseinanderzusetzen, das ist eher was für junge Leute“. Heute wissen wir, ob privat oder beruflich, das Internet ist nicht mehr aus dem Leben wegzudenken, egal wie alt man ist. Wer also rechtzeitig in die digitale Welt eintaucht, der hat es umso leichter alle nachfolgenden technologischen Entwicklungen für seinen Alltag zu nutzen.
Es gibt also Technologien, denen kann und sollte man sich nicht entziehen. Je eher man die Technologie versteht, desto besser.
Das selbe gilt für die Blockchain-Technologie. Doch was genau steckt dahinter und für welche Lebensbereiche ist die Blockchain schon relevant?
Bisher werden Datenbanken zentral verwaltet. Das bedeutet, die Daten liegen auf wenigen Servern und sich entsprechend anfällig. Gelingt es einem Hacker in das System einzudringen, stehen ihm die Türen offen für Diebstahl und Manipulation der Daten.
Wenn eine bestimmte Datenbank nun dezentral wird, verteilen sich die Daten auf alle Teilnehmer. Das bedeutet, dass jeder auf seinem Computer eine identische Kopie einer Blockchain einsehen kann. Jeder kann diese auch im einen weiteren Block erweitern, indem er am Ende neue Elemente hinzufügt. Dabei ist jeder Vorgang für alle Teilnehmer einsehbar.
Das Besondere an der Kette ist das die Liste der Datensätze mittels verschlüsselter Informationen miteinander verbunden ist. In der Fachsprache heißt das, dass jeder Block einen kryptographischen sicheren Hash des vorhergehenden Blocks enthält. Dieser Hashwert funktioniert wie eine Art Posteingangsstempel auf Briefen. Er ordnet ein bestimmtes Ereignis einem eindeutigen Zeitpunkt zu.
Durch die verschlüsselte Verbindung der einzelnen Daten bzw. Blöcke wird immer gewährleistet, dass ein Konsens über den richtigen Zustand der Blockchain erzielt wird. Wie funktioniert das? Spätere Transaktionen bauen auf früheren auf und bestätigen dadurch die Richtigkeit. Damit wird es unmöglich, die Existenz oder den Inhalt einer früheren Transaktion zu manipulieren oder zu löschen ohne dabei gleichzeitig spätere Transaktionen zu zerstören. Dringt zum Beispiel ein Hacker in den PC eines Teilnehmers ein um einen Datensatz der Blockchain zu manipulieren oder zu ändern, dann geschieht Folgendes. Dadurch, dass die anderen Kopien nicht mehr mit der gehackten Kette übereinstimmen schlägt das System Alarm. Der manipulierte Datensatz wird so der Blockchain erst gar nicht hinzugefügt da keine Übereinstimmung mit dem Rest gefunden wird.
Wie sicher eine Blockchain damit gegenüber unbefugten Zugriffen wird, habe ich folgendes Beispiel. Man stellt sich vor ein Einbrecher verschafft sich Zugang zu einen Buchladen und reißt eine Seite aus einem Der Herr der Ringe Buch heraus. Sein eigentliches Ziel ist: Er möchte die Seite komplett vernichten. Er handelt wie der Hacker, der in einen PC eindringt um einen Datensatz zu manipulieren. An dieser Stelle wird klar, dass die eine herausgerissene Stelle bzw. der eine manipulierte Datensatz nichts bewirkt. Denn um sein Ziel zu erreichen müsste er die Seite aus allen Der Herr der Ringe Büchern des Buchladens herausreißen. Und dazu auch die Seiten der Bücher in der ganzen Stadt, in ganz Deutschland und auf der ganzen Welt. Eine weitere Hürde ist, dass dieser Vorgang überall gleichzeitig passieren müsste. Denn das System würde die fehlende Seite bemerken, die beschädigten Bücher einfach wieder austauschen und damit den alten Zustand wiederherstellen.
Das Beispiel beweist wie sicher die Blockchain vor unbefugten Zugriff ist. Aber wozu das Ganze? Die Grundlage einer kryptographischen Verkettung einzelner Blöcke stammt aus dem Jahr 1991 und diente ursprünglich dem Bitcoin der im Jahr 2008 eingeführt wurde.
Heute eignet sich das Blockchain-Verfahren aber auch abseits von Bitcoin für Alltägliches und wird dadurch nicht nur jedem verständlich sondern auch anwendbar.
Ein Beispiel dazu aus dem Vertragswesen. Ein Start-up entwickelte eine Möglichkeit über die Blockchain ein Fahrrad zu mieten. Der Mieter wird einfach in der Kette als Datensatz hinterlegt und bekommt damit das Recht das Rad zu entsperren. Der Vermieter und der Mieter schließen jedoch keinen privaten Vertrag untereinander ab wie sonst üblich. In der digitalen Welt wird ein Vertrag in der Blockchain hinterlegt der im Prinzip für alle Teilnehmer sichtbar ist. Diese können so nachverfolgen wer gerade Zugriff auf das Fahrrad haben soll und wer nicht. Das ganze System wird zur Kontrollinstanz. Ein Notar oder schriftliche Verträge auf Papier werden dadurch überflüssig. Auch wenn im Prinzip alle Vorgänge sichtbar sind ist das Thema Datenschutz kein Problem, da jeder Nutzer anonym bleibt und aus einem Code aus Zahlen und Buchstaben besteht.
Das Prinzip der digitalen Mietverträge lässt sich übrigens auch auf andere Bereiche wie Auto- oder Wohnungsvermietungen und sogar auf Kaufverträge übertragen. Wird gleichzeitig ein Bezahlsystem genutzt, dann lassen sich alle digitalen Geldflüsse wie Miete oder Kaution detailliert protokollieren und direkt dem Vertrag zuordnen. Damit liegen alle wichtigen Informationen sicher und trotzdem anonym vor.
Dies ist nur ein Beispiel dafür in welchem Maß die dezentrale Blockchain-Technologie bestehende Prozesse optimiert und dabei zentrale Akteure und Steuerungseinheiten überflüssig macht. Die Entwicklung weiterer Systeme in den Bereichen Gesundheits-und Finanzwesen, Immobilienmarkt und sogar im Staatswesen laufen auf Hochtouren. Eines ist somit klar. In Zukunft kann die Blockchain alle Lebensbereiche und alle Berufe beeinflussen.
Habt ihr Euch schon mit der Blockchain-Technologie beschäftigt?
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