Digitale Welt 2030 – Arbeitswelt

Am 1. Januar hat nicht nur ein neues Jahr begonnen, es beginnen auch die 2020er Jahre. Wie wird sich unser Leben in diesem kommenden Jahrzehnt verändern? Wo stehen wir 2030?
Im letzten Teil meiner Serie geht es darum wie wir in Zukunft arbeiten werden. Zwei Trends werden dabei den Arbeitsmarkt prägen: die Digitalisierung und die Alterung der Gesellschaft.


Eigentlich sind doch die aktuellen Vorhersagen fantastisch. Im Jahr 2030 wird es genügen, drei Stunden am Tag oder 15 Stunden die Woche zu arbeiten. Das sagt zumindest der Wirtschaftswissenschaftler John Maynard. Das einzige Problem bei der Sache: Er traf diese Vorhersage im Jahr 1930.
Die Wahrheit wird sein: Auch in zehn Jahren werden die meisten von uns weiter 40 Stunden oder mehr in der Woche Arbeiten. Der Arbeitsmarkt wird sich aber in den nächsten zehn Jahren fundamental wandeln.

Es gibt zwei große Trends, die das Arbeitsleben in den nächsten Jahren prägen werden. Der Wandel durch die Digitalisierung und die Alterung der Gesellschaft.
Digitalisierung bedeutet nicht unbedingt, dass die Arbeit verschwindet. Manche Berufe dagegen schon. Bereits heute wissen wir, welche Berufe es Höchstwahrscheinlich in zehn Jahren nicht mehr geben wird. Das betrifft nicht nur Arbeiter in der Auto-Fertigung und LKW-Fahrer, sondern auch klassische Mittelschicht Berufe wir zum Beispiel Buchhalter, Steuerberater, Verwaltungsassistent oder Controller. Es gibt Studien die besagen, das in diesen Bereichen fast 70 Prozent der Berufe durch Automatisierung ersetzt werden.
Was wird aus den ganzen Menschen die auf einmal ohne Arbeit da stehen?

Für viele werden sich Erfordernisse und Qualifikationen verändern, denn die neuen Berufe die in den nächsten Jahren entstehen werden, verlangen neue Kenntnisse und Kompetenzen.
Dafür muss der Mensch sich frühzeitig dazu bewegen, sich neu zu qualifizieren. Denn wer sich nicht fortbildet, wird wohl auf der Strecke bleiben. Außerdem schafft der Druck, sich ständig weiterentwickeln zu müssen, Unsicherheit und Stress. Und der pflanzt sich ins Privatleben fort.
Wer gründet schon eine Familie, wenn es den gelernten Beruf möglicherweise in drei Jahren nicht mehr geben wird? Welche Bank vergibt an so jemanden schon einen Kredit?

Doch eine andere Entwicklung kommt den Menschen entgegen: die Demografie.
Bis 2030 Sicht die Zahl der Erwerbstätigen um 3,4 Millionen, während die Zahl der Rentner um drei Millionen steigen wird. Um die Lücke zu schließen, suchen immer mehr Betriebe Fachkräfte.
Der Trend ist somit klar: Deutschland wird älter und jeder Arbeitnehmer wird damit wertvoller.
Die Entwicklung ist heute schon zu sehen. Obwohl sich die Konjunktur abschwächt, entlassen nur wenige Unternehmen ihre Mitarbeiter. Denn sie wissen, das im nächsten Aufschwung nur schwer qualifizierte Mitarbeiter zu finden sind.

Es gibt in zehn Jahren auch weiterhin sichere Branchen. Überall, wo Empathie gefragt ist, hat der Mensch einen klaren Vorteil gegenüber einer künstlichen Intelligenz oder Roboter. Das Betrifft zum Beispiel den Bereich Erziehung und Bildung, aber auch Pflege. Auch in Branchen wie IT, Maschinenbau, Chemie und Mobilität wird es in Deutschland noch lange gute Jobs geben, sofern die Mitarbeiter bereit sind sich weiterzuentwickeln.

Eine lebenslange Karriere in einem Beruf, womöglich in der gleichen Firma wird die Ausnahme werden. Dagegen wird es wahrscheinlicher, noch einmal einen komplett neuen Beruf zu lernen. Damit dies aber möglich ist, wird der Staat einspringen müssen. Um die Umstiege möglich zu machen, sollte der Staat oder das Arbeitsamt gegebenenfalls Lohnersatzleistungen zahlen. Auch das bedingungslose Grundeinkommen wäre ein guter Ansatz. Denn eine Mutter mit Kindern kann sich eine Fortbildung nur leisten, wenn sie auch während dieser Zeit genug verdient, um die Familie zu ernähren.

Du siehst: Die Arbeit wird uns nicht ausgehen. Aber um einen Job zu behalten, wird die Weiterentwicklung und gegebenenfalls sogar das erlernen eines neuen Berufs, unabdingbar sein.

In welchen Beruf arbeitest du? Meinst du, das du in den nächsten zehn Jahren noch in diesen Beruf arbeiten wirst oder erlernst du schon einen neuen Beruf?

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