„Easy New Economy“: Die Digitale Welt einfach erklärt! Heute: Blockchain

Über Blockchain wird dieser Tage viel geschrieben und gesprochen – oft aber sehr technisch, theoretisch und schwer verständlich. Ich möchte versuchen, dir in meiner neuen Rubrik „Easy New Economy“ technische Begriffe über die viel geschrieben und gesprochen wird einfach zu Erklären. 
Du kannst „Easy New Economy“ als Blog-Artikel lesen und über Soundcloud, Itunes und Youtube dir per Podcast auch anhören.

Ich lasse der Einfachheit halber dazu alles weg, was nicht unbedingt sein muss und nur Verwirrung stifteten würde. Also alles ganz Easy Erklärt.

Was ist die Blockchain überhaupt?
Das Wort Blockchain kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt schlicht Block-Kette. Die Blockchain ist zuvorderst eine Datenbank, also ein Stück Software, in dem Daten gespeichert werden. Den Anfang macht der „Schöpfungsblock“, alle weiteren Blöcke werden erst überprüft und dann chronologisch hinten angehängt.

Wer hat die Blockchain erfunden?
Das Konzept hat sich ein Herr mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto
für die virtuelle Währung Bitcoin ausgedacht. Satoshi brauchte so etwas wie ein gemeinsames öffentliches Kassenbuch für alle Nutzer. Ungefähr wie eine riesige Exel-Datei, in der man aber nur neue Einträge hinzufügen und keine älteren löschen oder ändern kann.

Ist denn Blockchain nicht dasselbe wie Bitcoin?
Blockchain als theoretischer wie auch technischer Unterbau ist viel mehr als Bitcoin oder andere, ähnliche „Kryptowährungen“. Bitcoin verhält sich zur Blockchain wie das World Wide Web zum Internet – eine konkrete Anwendung versus die gesamte Plattform.

Was ist an Blockchain so besonders?
Erstens ist die Blockchain eine verteilte Datenbank. Sie liegt nicht auf irgendwelchen Servern, sondern jeder Nutzer hat eine eigene und vollständige Kopie. Zweitens ist die Blockchain fälschungssicher: Jeder neue Block ist verbunden mit dem vorhergehenden Block und enthält die Historie in Form von dessen Prüfsumme. Zusätzlich enthält jeder Block auch noch die Prüfsumme der gesamten Kette. Damit ist die Reihenfolge der Blöcke eindeutig. Drittens werden alle Daten verschlüsselt gespeichert. Zusammen verhindert das Korruption und Manipulation. Das gesamte Netz legitimiert sich gegenseitig und wird seine eigene „Source of Truth“.

Okay, das war jetzt doch etwas technischer, aber einfacher konnte ich es leider nicht übersetzen.

Was kann man mit Blockchain machen?
In einer Blockchain gespeicherte Transaktionen oder Informationen sind aus Prinzip echt und unveränderlich und brauchen deswegen niemanden mehr, der sie verwaltet oder beglaubigt. Blockchain macht damit Geschäftsmodelle ohne Mittelsmänner möglich, zum Beispiel Wertpapierhandel ohne Banken oder Hauskäufe ohne Notar. „Smart Contracts“ mit einprogrammierten Regeln und Funktionen könnten herkömmliche Verträge auf Papier ersetzen, Musiker und andere Künstler ihre digitalen Rechte differenziert verwerten. Ziel ist grundsätzlich, die handelnden Personen in den Mittelpunkt zu stellen und zwischen ihnen eine sogenannte Peer-to-Peer-Kommunikation zu ermöglichen.

Hat Blockchain eigentlich nur Vorteile?

Bei aller Euphorie über die neuen, schier unbegrenzten Möglichkeiten der Blockchain hat die neue Technik sehr wohl auch ihre Schwachstellen. Hier wären insbesondere die geringe individuelle Skalierbarkeit, der vergleichsweise niedrige Datendurchsatz, Einschränkungen beim Speicherplatz, schwer zu verwaltende Berechtigungen sowie last, but not least die schwierige Integration mit vorhandenen Altsystemen im Unternehmen zu nennen.

Blockchain ist heute vor allem Zukunftsmusik – und jede Menge Hype. Noch sind die meisten Ideen unausgegoren, die Erfolgsaussichten lassen sich in vielen Branchen erst erahnen. Deshalb ist auch längst noch nicht überall Blockchain drin, wo Blockchain draufsteht: Bei vielen aktuellen Projekten handelt es sich nach Einschätzung von Analysten eher um „Blockchain Washing“ ähnlich dem Versuch, in den frühen 2010er Jahren Legacy-IT als „Private Cloud“ zu verkaufen, oder um „Blockchain-Tourismus“, sprich kleine Proofs of Concept abseits der Kernsysteme.

Sorry, wieder etwas technisch aber ich hoffe du verstehst was ich meine 🙂

Im Folgenden Video bekommst du kurz und knapp zusammengefasst was die Blockchain ist:

Was sind Kryptowährungen?

Insgesamt existieren derzeit etwa 1600 Kryptowährungen – digitale Währungen, die durch Kryptografie abgesichert sind. Genau genommen werden verschlüsselte Codes digital und dezentral gespeichert. Diese dezentrale Verteilung auf viele verschiedene Server verschafft Sicherheit, weil eine Manipulation fast unmöglich ist. Viele, aber nicht alle Krypto-Währungen basieren auf Blockchains, bei denen Datenblöcke an einen Datensatz nach festen Regeln angehängt werden. Gegenüber herkömmlichem Geld bieten Krypto-Währungen einige Vorteile. Unter anderem sind sie inflationssicher, da sie begrenzt sind und nicht beliebig vermehrt werden können. Die Anonymität von Transaktionen bleibt erhalten, da zwischen Sender und Empfänger der Krypto-Währungen kein Datenaustausch stattfindet, außerdem sind sie unabhängig von Banken und staatlichen Eingriffen. Bitcoin ist die bekannteste und älteste Blockchain.

Was ist ein Miner?
Einige der Knoten, sogenannte Miner, sammeln und bündeln Transaktionen. Bis vor einiger Zeit war das eigentlich jedem PC-Besitzer möglich. Mittlerweile ist der Rechenaufwand  derart hoch, dass er normale PC-Kapazitäten übersteigt. Miner packen mehrere Transaktionen in eine in ihrer Größe vom Design der Blockchain abhängige Box. Im Prinzip lösen Miner kryptografische Puzzle, um damit Transaktionen in einem Blockchain-System zu verarbeiten, die dann zu Blöcken zusammengefasst werden. Der Miner, der das Puzzle gelöst hat, darf den Block in das Netzwerk einpflegen und erhält dafür seinen „Lohn“. Für ihre Leistung erhalten Miner neu geschöpfte Bitcoins – den sogenannten Block Reward.

Was ist ein Bitcoin?
Bitcoin ist die bekannteste digitale, dezentrale Währung, die durch kryptografische Verfahren erschaffen wird. In einer Blockchain werden Transaktionen dezentral gespeichert, wodurch Bitcoins anders als andere echte Währungen Manipulationssicherheit und eine ständige Erreichbarkeit gewährleisten. Im Unterschied zum herkömmlichen Bankverkehr wird keine zentrale Abwicklungsstelle benötigt. Der Umrechnungskurs von Bitcoin in andere Zahlungsmittel (Fiat Geld, zum Beispiel Euro) bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage.

Was ist Ethereum?

Ethereum ist ein weiteres auf einer dezentralen Blockkette aufbauendes System, das zur besonders leichten Ausführung von Smart Contracts dient, also geschäftlichen Vereinbarungen, die automatisch abwickelt werden. So könnte zum Beispiel ein Container automatisch die Bezahlung seiner Fracht veranlassen, sobald er sein Ziel erreicht. Als Zahlungsmittel wird hierbei die Währung Ether verwendet.

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In der nächsten „Easy New Economy“ Folge erkläre ich dir, was die künstliche Intelligenz, Deep Learning und Maschinelles Lernen ist.

 

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