Frauenmangel in der IT: Warum ist das so und welche Chancen ergeben sich für Frauen?

Schon seit einigen Jahren herrscht in der deutschen IT-Branche ein erheblicher Frauenmangel. Nur rund 20 Prozent aller Studierenden, die sich für den Informatik-Bereich entschieden haben, sind weiblich. Aber woran kann das nur liegen, wie können Frauen in der IT so richtig durchstarten und welche beruflichen Chancen ergeben sich für Frauen, die mit einem umfassenden IT Know-how punkten können?

Warum sind Frauen in der IT aktuell oft immer noch unterrepräsentiert und warum sollte sich dies ändern?

Die Tatsache, dass sich nur wenige Frauen für eine Karriere im IT-Bereich entscheiden, ist keineswegs neu. Hierfür machen zahlreiche Experten die fehlende Frühförderung an deutschen Schulen verantwortlich, um junge Mädchen für den Bereich der Digitalisierung begeistern zu können. Zudem sind es veraltete Rollenbilder, die zu einer geringen Studienteilnahme von Frauen führen. Frauen wird der Zugang zur Informatik nicht selten durch strukturelle, sozialisationsbedingte und gesellschaftliche Hindernisse verwehrt. Dabei geht es unter anderem noch immer um das Vorurteil bezüglich der „Technikunfähigkeit“ einer Frau. In den gesellschaftlichen Geschlechterrollen ist Informatik männlich konnotiert. Schaut man sich in diesem Zusammenhang die Geschichtsbücher der Computerwissenschaft an, wird jedoch schnell klar, dass das Programmieren einst ein klassischer Frauenberuf war. Während die Programmiersprache COBOL auf die Mathematikerin Grace Hopper zurückgeht, wurden die Grundlagen der theoretischen Informatik, die Rekursive Funktion, ebenfalls von einer weiblichen Computerspezialistin, der Mathematikdoktorin Rósza Péter, erfunden. In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung ist es genau dieses weibliche Potenzial, was die IT-Branche dringend braucht.

Warum ist das Thema „IT“ und „Informatik“ oft gar nicht so trocken, wie viele Klischees vermuten lassen?

Nach wie vor kursiert trotz der zahlreichen Anwendungsbeispiele für die IT das Klischee, dass sowohl das Studium als auch die Arbeit im Informatikbereich trocken und eher langweilig sind. Das Gerücht hält sich trotz der riesigen Veränderungen, die die Branche in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erlebt hat, äußerst hartnäckig. Es kann nicht geleugnet werden, dass ein Informatikstudium vor allem am Anfang viel Theorie und Mathematik auf dem Lehrplan stehen hat. Allerdings bedeutet Informatik in erster Linie Rätsel Lösen, logisch argumentieren und effiziente Lösungswege finden. So ist Programmierung lernen nur einer der vielen Bestandteil des Studiums. Auch Datenbanksysteme, Bildverarbeitung, künstliche Intelligenz oder andere interessante Themen spielen dabei eine große Rolle, was die Informatik zu einer interessanten, abwechslungsreichen und vor allem zukunftsweisenden Studienwahl macht.

Was gibt es für Möglichkeiten für Frauen, um in der IT durchzustarten und wie profitieren hier auch Unternehmen?

Die Digitalisierung hat nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens erreicht. Diese Tatsache sorgt für hervorragende Beschäftigungsaussichten für IT-Experten und IT-Expertinnen. Durch den anhaltenden Fachkräftemangel haben auch Quereinsteiger gute Chancen, Fuß in der IT-Branche zu fassen. Durch eine Weiterbildung zur Webentwicklerin oder mit einer Fortbildung zum weiblichen Data Scientist können Frauen natürlich ebenfalls auf das goldene Pferd aufspringen und von erstklassigen Berufs- und Gehaltsaussichten profitieren. Auch für Unternehmen hat dies erhebliche Vorteile, denn durch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen von männlichen und weiblichen Mitarbeitern können sie dem Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen effektiv entgegenwirken.

Welche beruflichen Chancen ergeben sich für Frauen mit ausgeprägtem IT-Know how und für welche Bereiche gilt das besonders?

Weibliches Potenzial ist auch für die IT-Branche wichtig, denn Frauen sind natürlich ebenso wie die männlichen Kollegen dazu in der Lage Motivation, Expertise und Durchsetzungsfähigkeit zu beweisen. Zudem bringen sie mit den sogenannten Soft-Skills oft die Möglichkeit mit, Ereignisse aus einem völlig anderen Blickwinkel zu betrachten. Feingefühl, weibliche Denkweisen und Empathie können Prozesse nachhaltig verändern, das Arbeitsklima verbessern und bei der Arbeit mit Zielgruppen helfen. Längst haben dies auch Personaler und Unternehmensführungen erkannt, sodass derzeit sowohl kleine Betriebe als auch Großunternehmen aus den verschiedensten Bereichen händeringend nach weiblichen IT-Experten suchen. Hier dient eine Weiterbildung den Arbeitnehmerinnen meist als Auftakt für eine berufliche Weiterentwicklung sowie einer attraktiven Gehaltserhöhung.

Fazit

Die IT-Branche hält derzeit nicht nur für männliche Fachkräfte ein sehr großes Potenzial bereit, sondern auch Frauen haben derzeit beste Chancen, im IT-Bereich Fuß zu fassen. Ist genügend Motivation vorhanden, können Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in diesem Zusammenhang einen besonders schnellen Karrierestart gewährleisten.


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