Was ist ein Social Credit System?

Gehst du bei Rot über die Ampel? Wirfst du dein Müll auf die Straße? Wartest du immer geduldig in der Schlange am Schalter?
Nein? Dann würdest Du in China zwar nicht eingesperrt werden, bekommst aber die Konsequenzen auf andere Weise zu spüren. Zum Beispiel wenn es um die nächste Beförderung im Job ist oder um eine Kreditanfrage bei der Bank.

Was derzeit die Chinesische Regierung vorhat, droht zum größten Volkserziehungsprogramm der Geschichte zu werden. „Social Credit System“ ist eine Art Schufa für so gut wie alle Belange des gesellschaftlichen Lebens. Das SCS soll bereits 2020 eingeführt werden.

Wer sich gut verhält, wird belohnt, für schlechtes Verhalten gibt es Strafen.
Das ganze wird möglich durch die rasanten Fortschritte in der Überwachungstechnik, bei der China weltweit an der Spitze steht. Die Technik soll selbst aus einer unüberschaubaren Masse jeden Einzelnen sofort identifizieren können.

Wie sieht das ganze in der Praxis aus?
Eine Kamerasoftware zum Beispiel erkennt in einen Mann. Die Software erkennt das Alter und vermisst zudem das Gesicht, erstellt ein Bewegungsprofil und merkt sich spezielle Merkmale wie Leberflecken, die Form der Ohrmuscheln und die Augenfarbe.
Erfasst die Kamera denjenigen später irgendwo erneut, spuckt die Software alle Daten sofort aus.
Dazu muss man sagen, was zum Beispiel in Berlin am  Bahnhof Südkreuz seit letzen Jahr erst in einer umstrittenen Testphase ist, ist in China schon Alltag. In U-Bahnhöfen, Einkaufszentren und belebten Straßen hängen Intelligente Kameras und erfassen alles, was an ihnen vorbeiläuft oder -fährt.
Die Kameras senden die aufgezeichneten Daten an Rechenzentren, die diese analysieren und quasi in Echtzeit ausführliche Profile erstellen. Sie werden gespeichert und sind für Behörden oder private Sicherheitsfirmen jederzeit abrufbar.

In rund ein dutzend Versuchsregionen, die über das ganze Land verteilt sind, wird „Citizen Scoring“, die Bürgerbewertung, bereits ausprobiert. Der Staat gibt dem Bürger Punkte. Wer über das Internet Babynahrung bestellt, erhält zum Beispiel Pluspunkte. Wer sich hingegen Pornos ansieht, muss mit Abzügen rechnen.

Vorgesehen ist, dass Nutzer mit mindestens 1300 Punkten die höchste Bewertung AAA erhalten. Können Sie diesen Stand eine Zeit lang halten, sollen die Bürger zum Beispiel vergünstigte Kredite erhalten oder eine bessere Krankenversicherung. Auch bei der Vergabe von Studienplätzen könnte sich eine hohe Punktzahl der Eltern positiv auswirken.
Wer hingegen unter einen Wert von 600 Punkten fällt, landet in der schlechtesten Kategorie D. Die betroffenen in dieser Kategorie müssen dann sogar befürchten, ihren Job zu verlieren.

Vergeben werden solche Punkte über Regierungsbehörden. Diese sollen, so der Plan, von privatwirtschaftlichen Unternehmen Zugriff auf das Surfverhalten der Nutzer haben. Über eine Smartphone-App kann sich jeder über seinen Punktestand informieren. Zudem sollen neben den Behörden auch Banken, Arbeitgeber, Vermieter, Einkaufsplattformen, Reiseveranstalter und Fluggesellschaften Einsicht in die Bewertung erhalten.

Was ist Chinas Ziel mit dem Social Credit System?
China möchte mit diesen System die Bevölkerung durch eine umfassende Überwachung zu mehr Aufrichtigkeit im sozialen Verhalten erziehen.

Die Tagesschau hat auch über das System Berichtet:

Was hälst du von dem „neuen“ Sozialkreditsystem? Ist das hier in Deutschland auch vorstellbar? Schreib mir gerne ein Kommentar.

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